Auch Peter Neururer war am Samstagabend zu Gast in der Schalker Arena. Nach dem 2:1 des FC Schalke 04 über Werder Bremen war er beseelt von dem späten Dreier, der die Königsblauen im Rennen um den Abstiegskampf hielt. Immer wieder musste er für Selfies herhalten und genoss sichtlich das Bad in der Menge.
Denn obwohl Neururer den FC Schalke 04 nur 69 Spiele lang coachte und sein Engagement beim S04 nun inzwischen beinahe 35 Jahre her ist, ist „Pedda“ immer noch Kult auf Schalke.
Das liegt vor allem an seiner historischen Rettungstat, als er die Knappen in der Saison 1988/89 als Feuerwehrmann vor dem Abstieg in die Drittklassigkeit bewahrte. Aber auch daran, dass der Marler nie einen Hehl daraus gemacht hat, dass er auch ein Fan der Gelsenkirchener ist.
Den Wahnsinn, der nach dem späten 2:1-Siegtreffer durch Dominick Drexler in der Nachspielzeit abgegangen ist, kommentierte er später mit den Worten: „Das ist kein Wahnsinn, das ist normal. Das ist Schalke.“ Neururer glaubt, dass die Schalker trotz des schweren Restprogramms am Ende der Saison auf dem drittletzten Tabellenplatz stehen werden. „Schalke gewinnt die Relegation gegen den HSV“, ist der 68-Jährige überzeugt.
Er macht dem S04 Mut. Angst vor dem Hamburger SV müssten die Königsblauen nicht haben. „Nein, beim HSV ist der Druck mindestens ebenso groß. Da sehe ich Schalke ganz klar im Vorteil.“ Jetzt hoffen viele Schalke-Anhänger, dass es genauso kommt.
Denn obwohl Schalke weiterhin nur ein Punkt Rückstand auf den VfB Stuttgart hat, der nach dem 2:1 gegen Borussia Mönchengladbach aktuell auf dem rettenden 15. Platz steht, dürfte es für die Knappen schwer werden, überhaupt noch eine der über ihnen stehenden Mannschaften zu überholen. Dazu müsste wohl zu Hause Eintracht Frankfurt geschlagen werden und mindestens eins der drei Auswärtsspiele beim 1. FSV Mainz 05, Bayern München oder RB Leipzig gewonnen werden. Zum Vergleich: Der VfL Bochum hat mit 28 Punkten derzeit einen Zähler mehr als der S04 und spielt noch bei Borussia Mönchengladbach, gegen den FC Augsburg, bei Hertha BSC und gegen Bayer Leverkusen. Stuttgart hat ebenso 28 Zähler und spielt bei Hertha BSC, zu Hause gegen Leverkusen, in Mainz und gegen Hoffenheim.
Und auch Hoffenheim selbst ist nach der Niederlage in Leipzig mit 29 Punkten wieder mit in der Verlosung. Die Kraichgauer spielen noch gegen Eintracht Frankfurt, beim VfL Wolfsburg, gegen Union Berlin und eben beim VfB Stuttgart. „Das ist gut, dass da jetzt noch einige Mannschaften im Rennen sind, die teilweise auch noch gegeneinander spielen und sich die Punkte wegnehmen“, bewertet Schalkes Trainer Thomas Reis die Situation. Sollte Schalke also tatsächlich noch zwei weitere Siege schaffen, könnte es mit der Rettung klappen.